Die Geschichte der Elfenbeinküste ist reich und komplex und lässt sich grob in prähistorische, vorkoloniale, koloniale und nachkoloniale Phasen unterteilen.
Frühe Geschichte und Vorkoloniale Zeit: Archäologische Funde deuten auf eine menschliche Besiedlung der Region bereits im Paläolithikum hin. Vor dem Eintreffen europäischer Händler lebten verschiedene indigene Gruppen in der Region, darunter die Kru, Senufo und Akan. Diese Gruppen lebten oft in unabhängigen Dörfern und trieben Landwirtschaft und Handel. Wichtige vorkoloniale Königreiche und Reiche, die Einfluss auf das Gebiet hatten, waren das Königreich Kong und die Baoulé-Migrationen.
Kolonialzeit (1843-1960): Der europäische Kontakt begann im 15. Jahrhundert, aber die französische Kolonialisierung intensivierte sich erst im 19. Jahrhundert. Frankreich etablierte 1843 ein Protektorat und erklärte die Elfenbeinküste 1893 offiziell zur französischen Kolonie. Die Kolonialherrschaft war von Zwangsarbeit, wirtschaftlicher Ausbeutung und dem Anbau von Exportfrüchten wie Kakao und Kaffee geprägt. Widerstand gegen die französische Herrschaft war weit verbreitet, aber oft unorganisiert.
Unabhängigkeit und Houphouët-Boigny-Ära (1960-1993): Die Elfenbeinküste erlangte am 7. August 1960 die Unabhängigkeit unter der Führung von Félix Houphouët-Boigny, der das Land bis zu seinem Tod im Jahr 1993 regierte. Houphouët-Boigny verfolgte eine prowestliche Politik und förderte den Kakaoanbau, was zu einem bemerkenswerten Wirtschaftswachstum führte. Diese Periode wird oft als das "ivorische Wunder" bezeichnet. Es gab jedoch auch Kritik an seiner autoritären Herrschaft und dem wachsenden regionalen Ungleichgewicht.
Nach Houphouët-Boigny (1993-Gegenwart): Nach Houphouët-Boignys Tod erlebte die Elfenbeinküste eine Periode politischer Instabilität. Henri Konan Bédié wurde Präsident, sah sich aber mit Kritik an seiner Politik der "Ivoirité" konfrontiert, die bestimmte Bevölkerungsgruppen marginalisierte. Ein Militärputsch im Jahr 1999 brachte Robert Guéï an die Macht. Die Wahlen im Jahr 2000 waren umstritten und führten zu weiterer Gewalt. Der ivorische Bürgerkrieg (2002-2007) teilte das Land in einen von der Regierung kontrollierten Süden und einen von Rebellen kontrollierten Norden. Friedensbemühungen führten schließlich zu Wahlen im Jahr 2010.
Krise nach den Wahlen 2010 und Erholung: Die Wahlen 2010 führten zu einer schweren politischen Krise, als sowohl Laurent Gbagbo als auch Alassane Ouattara den Wahlsieg für sich beanspruchten. Die anschließende Gewalt forderte Tausende von Todesopfern. Ouattara wurde schließlich als Präsident anerkannt und hat seitdem die wirtschaftliche Entwicklung und Versöhnung des Landes vorangetrieben. Die Elfenbeinküste steht weiterhin vor Herausforderungen wie Armut, Ungleichheit und ethnischen Spannungen, hat aber in den letzten Jahren deutliche Fortschritte erzielt.
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